Einschränkung der Grundrechte durch fehlende Aufklärung
Jeden Tag menstruieren schätzungsweise 300 Millionen Menschen. Und doch ist die Menstruation weltweit noch immer ein Tabuthema. Etwa 500 Millionen Frauen und Mädchen haben keinen Zugang zu den Mitteln, die sie benötigen, um ihre Menstruation würdevoll und gesund managen zu können. Viele wagen es nicht, zur Schule zu gehen, während sie ihre Monatsblutung haben.
„Die fehlende Aufklärung über die eigene Menstruation sowie der fehlende Zugang zu Menstruationshygieneprodukten kann auch bei uns im Odenwaldkreis zur Einschränkung der Grundrechte auf Bildung und Gesundheitsversorgung führen“, stellt Moritz Promny, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag des Odenwaldkreises fest.
Kostenlose Menstruationshygieneprodukte
Neben Stigmata und Vorurteilen seien für armutsgefährdete Frauen und Mädchen auch fehlende Finanzmittel Grund für den Mangel an Zugang zu und Aufklärung über Menstruationshygieneprodukte, weiß Raoul Giebenhain. Deshalb, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, „werden die Modernisierungspartner die kostenlose Bereitstellung von Menstruationshygieneprodukten in öffentlichen Bildungseinrichtungen des Kreises grundsätzlich gewährleisten.“
Antrag im Kreistag am 23. Mai
Einen entsprechenden Antrag, bei dem auch die Grundschulen Berücksichtigung finden, hat die Odenwaldkoalition jetzt beim Kreistagsvorsitzenden Rüdiger Holschuh eingereicht. Der Antrag wird bei der nächsten Kreistagssitzung am 23. Mai auf der Tagesordnung stehen.
Vorbildliche Schultoiletten

Bei der gleichen Kreistagssitzung wollen sich SPD, ÜWG und FDP mit der Sauberkeit der Odenwälder Schultoiletten befassen. „Laut unserem Bau- und Immobilienmanagement sind die Schultoiletten von baulicher Seite aus alle in einem ordentlichen Zustand, werden täglich gereinigt und stehen den Schülerinnen und Schülern nach der Reinigung in einem ordentlichen sowie benutzbaren Zustand zur Verfügung“, so ÜWG-Fraktionsvorsitzender Georg Raab, der auch Vorsitzender des Schul- und Kulturausschusses ist.

Schnelle Abhilfe nach vereinzelten Vorfällen
Über vereinzelte Fälle von Vandalismus, zu denen es, wie Giebenhain erklärt, „je nach Schulstandort in unterschiedlicher Intensität kommt“, werde man sich vom Bau- und Immobilienmanagement im Rahmen der Betriebskommission regelmäßig berichten lassen. „Wir nehmen selbstverständlich auch in Zukunft jede Beschwerde ernst und wirken darauf hin, dass von Seiten des Kreises schnellstmöglich Abhilfe geschaffen wird“, so der SPD-Fraktionschef. Die Partner der Odenwaldkoalition sind sich einig: „Täglich besonnen und verantwortungsvoll zu handeln bleibt weiterhin unsere Richtschnur.“